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Der Name und der Geist von Schoßrinn

Kunstfotografie - Schoßrinn Wasserfall
Kunstfotografie - Schoßrinn Wasserfall
Ankunft im Priental
Vom kleinen Parkplatz aus sieht man noch gar nichts vom Schoßrinn. Aber sein kräftiges Rauschen ist unüberhörbar. Bis zum Ziel ist es dann noch knapp einen Kilometer Fußweg. Der Pfad verändert sich mit jedem Schritt – vom offenen Weideland hinein in dichter werdenden Wald, über moosige Steine, durch kühle Schluchten. Schon bevor man den Wasserfall richtig sieht, spürt man die Gischt auf der Haut.

Fotografieren direkt am Wasserfall
Der Aufstieg zum Fotospot führt über nasses, felsiges und somit rutschiges Gelände. Nicht ganz ungefährlich. Die nächste Herausforderung – es ist, als stündest Du im Regen. Mein Equipment ist zwar wasserdicht, allerdings bräuchte die Linse eigentlich Scheibenwischer. Der Schoßrinn fällt über 70 Meter tief in ein rundes Becken aus Felsgestein. In dem steht nun mein Model. Scheinbar unbeeindruckt, dafür aber in wunderschöner Pose.
Zwei Frauen beobachteten uns – nicht neugierig, eher wissend. Später erzählen sie mir, dieser Wasserfall sei nie nur ein Ausflugsziel gewesen. Er sei ein Schoß der Erde, ein Ort der Erneuerung, reinigend und befreiend. Ein Kraftort, besonders für Frauen.

Ein Wasserfall mit Geschichte
Schon früh zum Naturdenkmal erklärt, gilt der Schoßrinn seit Jahrhunderten als Kraftort, insbesondere für Frauen. Sie kamen hierher, um Heilung zu suchen, neue Kraft zu schöpfen oder um Fruchtbarkeit zu erbitten. Legenden erzählen von Nymphen, die in der Gischt wohnen, und von Wasser, das mehr zurückgibt als es aufnimmt.
Mehr als nur Kunstfotografie
Was für ein Tag. Ich habe weit mehr entdeckt, als ich gesucht hatte. Als ich fast wieder auf dem Parkplatz war, hielt ich einen Moment inne und spürte es deutlich: Dieser Ort hat wirklich eine magische Energie.

